UNSERE PROJEKTE

Fenstermanipulator – wie wir die Montage von Scheiben in Eisenbahnwaggons optimiert haben

Herausforderung: 140 kg Montage unter beengten Platzverhältnissen

Bedarf und Ziel der Umsetzung

Ein führender Hersteller der Bahnindustrie trat mit einem konkreten Anliegen an uns heran: die Mechanisierung des Prozesses zum Einkleben von Fensterscheiben in Waggons. 

Das Problem? 

Eine Scheibe mit Klebstoff wiegt bis zu 140 kg, und der Zugang zur Einbaustelle ist stark eingeschränkt – die Fenster werden von innen montiert, weshalb der Einsatz von Kranen nicht möglich war.

Der Kunde legte großen Wert auf die Entwicklung eines universellen Manipulators, der vor allem die Ergonomie am Arbeitsplatz verbessert und gleichzeitig die Wiederholgenauigkeit des Fenstermontageprozesses im Waggon gewährleistet.

Die Konstruktion des Geräts sollte zudem eine schnelle Nachproduktion weiterer Manipulatoren ermöglichen. 

Unsere Aufgabe war es, eine Lösung zu entwickeln, die:

Es ermöglicht die präzise vertikale Ausrichtung und das Nivellieren der Scheibe mittels eines Einstellrads,

ermöglicht das Einkleben der Scheibe ohne Verschiebungen und Spiel,

von lediglich zwei Personen bedient werden kann,

und in den beengten Innenraum des Waggons passt.

Also haben wir 5 solcher Vorrichtungen hergestellt.

Realisierungsprozess: Fokus auf den Prototyp und Testen, testen und nochmals testen

Am Anfang stand der Prototyp

Der Kunde kam mit einer allgemeinen Idee auf uns zu, die erhebliche Verbesserungen erforderte. 

Nach intensiven Gesprächen und der genauen Definition der Anforderungen, die der Manipulator erfüllen sollte, begannen wir mit der Konstruktion und der schrittweisen Anpassung des Modells. 

Um sicherzustellen, dass die vorgeschlagenen Lösungen auch in der Praxis funktionieren, entschieden wir uns, zunächst einen Prototyp auf Basis der vorläufigen Konzeption zu fertigen. 

Dies ermöglichte es, die theoretischen Annahmen zu überprüfen, Probleme frühzeitig zu identifizieren und diese direkt vor der Serienfertigung zu beheben. 

Die Theorie hat sich in der Praxis nicht bewährt – was wir im Verlauf verändert haben

Wir haben mit der Implementierung begonnen, indem wir einen Prototyp erstellt haben. 

Der Prototyp brachte mehrere Schwächen der ursprünglichen Kundenidee ans Licht:

Die Gasfeder war zu stark ausgelegt – auf 240 kg ausgelegt statt 140kg, was zu übermäßigen Spannungen führte.

Beim Aufrichten des Fensters kippte die Konstruktion – weshalb wir Gegengewichte integriert haben.

Da die ursprünglichen Scharniere der Belastung nicht standhielten und brachen – ersetzten wir sie durch verstellbare, verzinkte Modelle.

Die Befestigungsschrauben (M3) der Führungsschienen zu schwach waren – ersetzten wir sie durch stabilere Komponenten.

Im Winkelgetriebe wurde kein Platz für eine Kupplung vorgesehen – wir haben eine prismatische Passfeder montiert und die Welle gedreht.

Dabei haben wir die Bedienung vereinfacht: In die manuellen Drehknöpfe wurden Muttern eingeschweißt, wodurch die Scheibe jetzt mit einem Akkuschrauber eingestellt werden kann – ganz ohne Kraftaufwand.

5 × Universeller Fenstermanipulator

Wir haben einen universellen Fenstermanipulator entwickelt, der in verschiedenen Typen von Eisenbahnwaggons einsetzt werden kann.

In der Konstruktion haben wir verwendet:

Basiskonstruktion aus Aluminiumprofilen vom Typ I, Serie 8,

Führungsschienen und Trapezgewindespindeln zur präzisen Positionierung der Fenster,

Elemente aus CNC PA6, die die Glasscheibe vor Beschädigungen schützen,

Pulverbeschichtete Stahlkomponenten, darunter Verbindungselemente, Halterungen und Adapter.

Etwa 30 % des Projekts bestanden aus Sonderanfertigungen, die speziell für dieses Projekt entwickelt wurden.

Wir haben eine Farbgestaltung verwendet, die den internen Arbeitsschutzvorschriften des Kunden entspricht.

Beispielsweise wurden die Stahlgegengewichte und Transportgriffe in Magenta lackiert. Die Podeste mussten hingegen gemäß der Spezifikation gelb sein.

Das Gerät ermöglicht:

die horizontale Positionierung der Scheibe zum erleichterten Auftragen des Klebers,

die vertikale Ausrichtung der Scheibe nach dem Klebstoffauftrag,

die exakte Nivellierung und das Anpressen der Scheibe über ein benutzerfreundliches System mit Drehknauf,

das Einfahren in den Innenraum des Waggons mithilfe spezieller Fahrwagen und Plattformen.

Nach der Finalisierung des Prototyps fertigten wir vier weitere Geräte – Jedes mit personalisierten Details und gemäß den Normen des Kunden.

Realisierungszeit

Da wir an einem „lebenden Organismus“ in Form eines Prototyps gearbeitet haben und laufend Änderungen am Modell vorgenommen haben, ist es schwierig, die für das Design selbst aufgewendete Zeit genau zu bestimmen. 

Die Testphase sowie die Optimierung der finalen Prototypversion des Manipulators dauerten etwa zwei Wochen. 

Ergebnis: Bessere Ergonomie, Wiederholbarkeit, geringere Belastung

Kundenvorteile

Durch den Einsatz des Manipulators:

die Montage der Scheiben erfolgt deutlich schneller und sicherer – nur mit der Beteiligung von zwei Personen,

die Mitarbeitenden sind körperlich deutlich weniger belastet,

jeder Montageschritt ist wiederholbar, was garantiert, dass jedes Fenster auf die gleiche Weise eingebaut wird, entsprechend den Qualitätsanforderungen des Kunden, und Zeit spart”.

Die finale Version des Geräts erfüllte alle Anforderungen des Kunden. 

Nach der Implementierung traten keine Probleme auf – alle Exemplare funktionieren wie vorgesehen, und die Mitarbeitenden schätzten die intuitive Bedienung

Zusammenfassung

Die Umsetzung ermöglichte es uns, eine Arbeitsweise zu nutzen, die wir uns (leider) nicht oft leisten können. Gleichzeitig beweist dieses Projekt, dass das Prototypen und die Modellverbesserung auf dieser Basis eine sehr effektive und effiziente Methode des Designs sind.

Besonders in einem Fall wie diesem, bei dem praktisch alle Stahlelemente (30 % der gesamten Konstruktion) speziell für dieses Projekt entworfen und gefertigt wurden.

Durch den Fokus auf die Ausarbeitung des Prototyps konnten wir alle Annahmen testen, bevor der Manipulator an den Kunden ausgeliefert wurde und wir mit der Serienfertigung weiterer Geräte begannen. 

Auf diese Weise haben wir die Realisierungszeit deutlich verkürzen, die Notwendigkeit die Lösung an die tatsächliche Arbeitsweise der Produktionsmitarbeiter anzupassen, vollständig eliminiert und dadurch die Ausgaben des Kunden maximal reduziert.

Trotz zahlreicher Herausforderungen während der Arbeit am Prototyp haben wir eine funktionale und sichere Lösung entwickelt, die den Montageprozess schwerer Fenster in Zugwaggons optimiert. Sie bewährt sich in verschiedenen Waggonarten und kann in Serie produziert werden. 

Der Manipulator wurde von den Mitarbeitenden sehr positiv aufgenommen und bewertet. Die Bedienung ist vereinfacht, intuitiv und körperlich weniger belastend. Darüber hinaus ist die Handhabung des Manipulators unabhängig vom Waggontyp stets identisch.